Auszüge aus "Leiter für Leiter"

Vielleicht hast du inzwischen bemerkt, dass ich viele Dinge aus dem Gebiet der Mystik und Esoterik versuche zu entmystifizieren. Grösstenteils handelt es sich nämlich um ganz natürliche Vorgänge, die jeder Mensch nachvollziehen kann und im Laufe seiner Entwicklung durchmachen wird, gleichgültig, ob in seiner jetzigen Inkarnation oder einer zukünftigen.
Menschen, die sich weiterhin sträuben werden, diese Entwicklung mitzumachen und umzudenken, werden letztendlich dafür verantwortlich sein, dass die Erde zu einem der vielen toten Planeten in unserem Universum werden wird und sie dessen tote Bewohner, denn mit einem materiellen Körper wird es unmöglich sein die Erde zu bewohnen.
Je schneller wir umlernen und umdenken, um so schneller wird sich unser Leben auf dieser Welt zum Positiven hin verändern. Als vollkommene Menschen, die wir einmal sein werden, werden wir dann auch wieder über all unsere verkümmerten Fähigkeiten und Kräfte verfügen können und eins sein mit unserem Höheren Selbst, unserem nicht inkarnierten Anteil.
Immer wieder hört man von völlig falschen Vorstellungen, über dieses so genannte
"Höhere Selbst", die auch noch von einigen Lehrern kräftig genährt werden.
Da gibt es Tantra-Gruppen, die lehren, dass irgendwo auf der Welt irgendeine "Dualseele" deines Selbst verkörpert sein soll, und dass es das höchste Glück bedeute, diesen Menschen zu finden und sich mit ihm zu verbinden.
- Also machen wir uns auf die Suche! -
Das ist natürlich blanker Unsinn, aber sicher sehr unterhaltsam für viele Tantra -Yogis, die den linken Pfad gewählt haben. Auf jeden Fall kommt man damit viel mehr unter Leute, als sonst üblich.
Die Unterschiede zwischen dem "linken" und dem "rechten" Pfad beruhen darin, dass die Lehrer, die den linken Pfad lehren, die Vereinigung beider Geschlechter dazu nutzen durch möglichst langes Zurückhalten eines Orgasmus die Kundalinienergien auszulösen und durch die Chakras möglichst weit noch oben zu leiten.

Der rechte Pfad des Tantra -Yoga lehrt das Vereinigen der Polaritäten von männlich und weiblich auf geistige Art, was allein zur spiritueller Entwicklung führt und den Schüler mit höheren Bewußtseinsebenen und dem eigenen Höheren Selbst verbindet.
Die jüdische Religion hat schon vor Jahrhunderten die zwei miteinander vereinigten Dreiecke, das des Niederen-, und das Dreieck des Höhere Selbst, als Symbol ihres Glaubens gewählt. Der Glaube sollte den Menschen den Weg zur Vollkommenheit weisen.

Diese Verbindung nennt sich "Mystische Hochzeit".

Erst durch die Verbindung mit dem Höheren Selbst wird der Mensch wieder zu Adam Kadmon, dem ursprünglichen, engelsgleichen, vollkommenen Menschen.

Der Evangelist Lukas schreibt dazu im Kapitel 20 , Vers 34 bis 37:

"Die Kinder dieser Weltzeit suchen sich als Männer ihre Frauen und als Frauen ihre Männer. Diejenigen aber, die würdig befunden wurden, an jener Weltzeit und an der Auferstehung von den Toten teilzunehmen, brauchen sich als Mann keine Frau und als Frau keinen Mann zu suchen. Es ist dann nicht mehr ihre Bestimmung zu sterben, sondern sie sind den Engeln gleich, weil sie Kinder der Auferstehung sind."

Markus drückt es fast identisch aus. Kapitel 12 Vers 25:

"Denn die, welche von den Toten auferstehen, brauchen sich als Mann nicht eine Frau zum Zweck der Eheschließung zu suchen, noch als Frau einen Mann, sondern bei ihnen ist dasselbe Gesetz in Kraft, wie bei den Engeln im Himmel."

Du hast bemerkt, dass das Höhere Selbst das dir entgegengesetzte Geschlecht haben muss, wenn von einer "Vereinigung" oder "Hochzeit" die Rede ist. Und genau das ist damit gemeint.
Weil das weibliche Geschlecht mit dem Minus-Pol ausgestattet ist und das männliche mit dem Plus-Pol, verstehst du jetzt auch, dass erst eine Energie, ein Strom fliessen und eine Lampe zum Glühen (zum Erleuchten) bringen kann, wenn man beide Pole mit dieser Lampe verbindet.
Erst durch die Verbindung deines Niederen Selbst hier in der Materie mit deinem unbewussten, nicht verkörperten, "Höheren Selbst", wirst du zu einem Wesen, das durch die Kraft dieser Vereinigung ein schöpferisches Wesen wird, ähnlich wie Gott, denn Gott hat dich nach seinem Ebenbilde geschaffen.
Natürlich wird kein Gott seinen Geschöpfen Kräfte zur Verfügung stellen, mit denen sie nicht im geringsten umgehen können. Er lässt uns leider schon so viel Freiheit, dass wir deren nicht sehr glorreichen Ergebnisse leicht überall in der Natur und Umwelt beobachten können.
Wie ein Mensch ohne körperliche Vereinigung in der Materie nicht zeugen und gebären kann, so kann er seine geistigen Kräfte nicht eher schöpferisch gebrauchen, bevor er seine Polaritäten ausgeglichen hat.
Bevor er Shakti ( "Shakti" bedeutet übersetzt: Schlangenkraft ), die weibliche Energie, und Shiva die männliche, nicht verbunden hat, ist er nur ein halber Mensch. Erst nach der Mystischen Hochzeit können die Kundalini-Energien ( Kundalini bedeutet übersetzt: die Zusammengerollte ) frei fliessen und alle Chakren bis zu unserem Scheitelzentrum entfalten.
Da dein Höheres Selbst eigentlich ein Geistwesen ist, ein Teil deines Geistes, der nicht in der Materie verkörpert ist, kann diese Vereinigung nur auf geistiger Ebene stattfinden und dich erst dann zur Vollkommenheit reifen lassen.
Um diese Vollkommenheit zu erreichen und um den Anteil zu ergänzen, den man nicht in die Materie mitbrachte, sucht jedes menschliche Wesen auf dieser Welt nach einem Gegenüber, um sein Manko auszugleichen, denn tief im Unbewussten fühlt jeder, dass ihm etwas fehlt, was er letztendlich glaubt, mit einem Partner ausgleichen zu können.

Evolution

Jeder, der sich ernsthaft mit der mystischen oder magischen Praxis beschäftigt und in derem Sinne lebt und Meditation übt, arbeitet konstant daran, seine Schwingung zu erhöhen, seine Polaritäten auszugleichen und letztendlich, sich mit seinem höheren Selbst, seiner Engelpersönlichkeit, wie es Solara nennt, zu verbinden.

( siehe: "An die Sterngeborenen" von Solara im Falk-Verlag - ISBN 3-924161-55-0 )

Er lernt seinen vorher > toten < geistigen Körper wieder zum neuen Leben zu erwecken und dadurch auch sich bewußt mehr oder weniger lange in geistigen Ebenen aufzuhalten.
Dazu heisst es in der Heiligen Schrift: ( Lukas 20. Vers 36 ) "....Es ist dann nicht mehr ihre Bestimmung, zu sterben, sondern sie sind den Engeln gleich, weil sie Kinder der Auferstehung sind."

Diese Bibelverse sind übrigens das eigentliche Argument für den Pflichtzölibat, den die katholische Kirche von ihren Priestern immer noch hartnäckig fordert, obwohl es hier heisst: " .....brauchen sich als Mann keine Frau und als Frau keinen Mann zu suchen."

Mit keinem Wort ist hier von > dürfen < die Rede.

Das oft nur vorgetäuschte zölibatäre Leben soll den katholischen Religionsanhängern vorgaukeln, ihre "Geistlichen" seien > den Engeln gleich <, was aber merkwürdigerweise nur bei männlichen Geschlechtsgenossen möglich sein soll. Bekanntlich dürfen Frauen in der katholischen Kirche immer noch kein Priesteramt ausüben, obwohl die Bibelverse an besagter Stelle beide Geschlechter auf eine Stufe stellen.
Um die angeblich ausgeglichene Polarität zur Schau zu stellen, kleiden sich höhere katholische Amtsträger bekanntlich in lila oder pinkfarbene Gewänder, einer Mischfarbe, die aus dem "männlichen Rot" und dem "weiblichen Blau" entsteht, eben die Farbe des Geistes.
Dass hier andere Kriterien eine Rolle spielen hat die Kirche inzwischen vergessen, oder man ist nicht mehr in der Lage diese im Grunde einfachen spirituellen Gesetze zu entschlüsseln.

( Lukas 11, 52 ) :

"Wehe euch ihr Gesetzeslehrer! Ihr habt den Schlüssel zur rechten Erkenntnis versteckt. Ihr selbst seid nicht zum Verständnis der Wahrheit gelangt, habt aber auch die nicht dazu gelangen lassen, die dazu gelangen wollten."

Der Ausgleich der Polaritäten, das Vereinigen von Yin und Yang, also auch das Vereinen des höheren Selbst mit dem materiellen Menschen ist ein sich unbewusst konstant fortsetzender Prozess der menschlichen Evolution.

Schon ein Baby wird unbewußt von seinen Eltern darin beeinflußt, die Polaritäten auszugleichen.

Kleine Mädchen werden in Rot, beziehungsweise Rosa gekleidet, (Die Farbe Rot ist von der Polarität positiv, eine "männliche Farbe" und steht für Feuer, Tatkraft, Aktivität, Unruhe.) wogegen für Jungen die Farbe Blau bevorzugt wird. (Die Farbe Blau ist von der Polarität "weiblich" und steht für Wasser, Ausgeglichenheit, Passivität und Ruhe.)
Bliebe noch zu erwähnen, dass die Grundfarben Rot und Blau, bei Säuglingen mit Weiss, der Farbe der Unschuld und Reinheit, gemischt werden. Das ergibt das bevorzugte Rosa und Hellblau.
Tatsache ist, dass man den Fortschritt der Evolution gerade, was die Polaritäten anbetrifft, überall in unserem Alltag beobachten kann. Jeder Mensch wird sich nach seinem Tempo, vielleicht erst nach mehreren Inkarnationen zu einem androgynen Wesen entwickeln, eben, > den Engeln gleich < werden und keiner weiteren Inkarnation auf der Erde mehr bedürfen.
Früher wäre es undenkbar gewesen, dass ein Mann sich mit Säuglingspflege beschäftigt, sein Haar dauerwellen lässt, kocht oder den Haushalt führt, während immer mehr Frauen führende Rollen in traditionellen Männerberufen anstreben.
Auch die Mode beginnt die Grenzen zwischen den Geschlechtern zusehends zu verwischen.
Während der erfolgreiche Mann schon in den sechziger Jahren damit anfing, mehr Farbe in seine Kleidung einfliessen zu lassen, begannen gleichzeitig Frauen Hosen zu tragen.
Die Haarmode schrieb Männern eine lange Haartracht vor, während manches Mädchen zur Schere Griff, sich den Pferdeschwanz abschnitt und sich eine Kurzhaarfrisur zulegte.
Heute ( 1996 ) gilt der Pferdeschwanz an Männerköpfen als letzter Schrei und dazu möglichst noch ein Ohrsticker oder Ohrring, wogegen früher solche Modegags bestenfalls bei Seeleuten, die lange Zeit ohne Frauen auskommen mußten, oder in Homosexuellen- oder Künstlerkreisen belächelt wurden und bei einem > richtigen Mann < als "unmöglich" galten.
Die Avantgarde der Evolution waren immer Künstler und Menschen, die ihre rechte Gehirnhälfte, die für Kreativität und Intuition verantwortlich ist, geschult und entwickelt haben, während alle anderen sich weiterhin nur auf die intellektuellen und materiellen Impulse der linken Hirnhemisphäre konzentrierten und sich gegen eine gleichmässige Entwicklung störrisch wehren.
Gefühl, Intuition, Kreativität und Phantasie wurde gewöhnlich nur Frauen zugestanden, während Wissen, (Weisheit?), Nüchternheit und Intellekt für eine Domäne der Männer gehalten wurden.
Doch solange die Polaritäten auf geistiger Ebene nicht ausgewogen sind, werden Menschen sich immer Partner suchen, die ihnen dabei helfen sollen ins Gleichgewicht zu kommen. Es werden immer Partner sein, die einen Mangel an bestimmten Energien auszugleichen in der Lage sind und einander wenigstens eine Zeit lang ergänzen.

( Siehe dazu:"Die Erkenntnisse von Celestine" im Heyne Verlag ISBN 3-453-08903-0 , ab Seite 240 "Die Sucht nach der Energie aus romantischer Liebe" )

Solange eine Frau damit beschäftigt ist, ihren männlichen Energieanteil dem weiblichen anzugleichen, wird sie natürlich einen Partner brauchen, um seine männliche Energie zu absorbieren, vor allem aber, um von ihm zu lernen und selbst ein katholischer Priester wird immer eine Frau brauchen, solange seine Polarität noch nicht ausgeglichen ist, um weibliche Energie zu seiner Harmonisierung zu nutzen.
Das ist eine naturbedingte Tatsache, die auch durch keinerlei Verbote eines Kirchenoberhauptes geändert werden kann.
Das Fordern eines zölibatären Lebens eines Priesters, hindert geradezu die evolutionäre Entwicklung, die zum natürlichen Ausgleichen der Polaritäten führen soll.
Es ist nun einmal unmöglich Licht in die Welt zu bringen, um sie heller zu machen, ohne daß man den Plus- und Minus-Pol gleichzeitig an die Energiequelle angeschlossen hat.
- Jeder Elektrikerlehrling kann dir das bestätigen. -

Der kleine Sohn einer Freundin, der schon ausgezeichnet mit seinem Computer umgehen kann, hörte uns eines Tages über Polarität und das Höhere Selbst sprechen und fragte bei dieser Gelegenheit neugierig, wie Kinder in diesem Alter sind, wie er sich das "Höhere Selbst" denn vorstellen könne.

Du kannst dir dein Höheres Selbst, wie einen Computer vorstellen. Du bist hier auf der Welt nur so etwas wie eine Diskette auf der Daten und Erfahrungen eingegeben werden können. Verbindest du die Diskette mit der Festplatte, kannst du auf diese Diskette jedes früher gespeicherte Dokument und jede Zeichnung oder Information kopieren. Die Diskette hat im Computer Zugang zu allen Daten, die in ihm gespeichert sind. Geht die Diskette einmal entzwei, sind aber immer noch alle alten Aufzeichnungen auf der Festplatte deines Computers vorhanden und können zum Teil auf eine neue Diskette übertragen werden. Aber um im Computer Daten und Programme zu speichern hast du früher Strom gebraucht und du brauchst auch Strom, um überhaupt mit der Diskette und dem Computer etwas machen zu können. Und diesen Strom, diese Energie kannst du dir als Gott vorstellen. Ohne Strom, der einen Plus-Pol und einen Minus-Pol hat, ohne Energie oder Gott funktioniert eben gar nichts.

Der Kleine war begeistert, dass Esoterik so einfach ist........