Meine 1. Meditationsgruppe.(Auszüge aus "Sprosse für Sprosse")

In der Nähe von Josefs Geschäft gab es eine Ballettschule, die von seiner Kundin Renate H. geführt wurde.
Ich verabredete mich an einem der nächsten Tage mit Frau H. und erzählte ihr, daß ich mit einer kleinen Gruppe von Freunden Yoga trainiere und daß wir auf der Suche nach einem geeigneten Raum wären. Ich erkundigte mich bei ihr, an welchen Tagen sie keinen Ballettunterricht erteile und ob wir an diesen Abenden die Tanzschule benutzen dürften.
Allerdings seien wir nur wenige und der Mietpreis müßte für uns erschwinglich sein.
Sie war sofort damit einverstanden, daß jeder der Teilnehmer 10,- DM pro Abend bezahlen sollte.
Später, falls die Gruppe sich vergrößern würde, könnten wir ja nocheinmal über die Miete reden. Die Räume seien ohnehin an mehreren Abenden ungenutzt und zehn Mark pro Person sei schließlich besser als gar nichts.
Ich war überglücklich, daß das so gut geklappt hatte und gleich beim ersten Versuch.
Frau H. wollte am 2. September 1988 den Schlüssel in Josefs Geschäft abgeben, daß wir das Ballettstudio betreten konnten. Am nächsten Tag sollte ich dann den Schlüssel und das Geld für die Benutzung wieder im Laden hinterlegen.
Sofort, nachdem ich Doris die Neuigkeit mitgeteilt hatte, setzte sie sämtliche Hebel in Bewegung um allen Interessierten mitzuteilen, daß ich am 2. September in Opladen, in der Ballettschule von Renate H. meinen ersten Trainingsabend beginnen würde.
Ich rief Sonja, die damals ihren Sohn mit bloßen Händen ausgraben wollte, an und Beate, die Mutter meines Patenkindes.
Doris lud den kleinen Manfred ein, der damals in Düsseldorf solche Angst vor mir gehabt hatte, außerdem Marita ihre Nichte und Anni, ihre Mutter.
Beate wollte dann noch ihren Freund Karl mitbringen, so, daß wir am ersten Abend mit mir neun Personen sein würden.
Ich stellte die Musik für den kommenden Freitag zusammen und bat schließlich bei meiner täglichen Morgenmeditation um Hilfe und Unterstützung für meine erste offizielle Arbeit mit meiner Gruppe.
Ich versuchte mir Meister Morya vorzustellen und anschließend Franziskus, wie ich ihn gesehen hatte. Beide bat ich intensiv um Beistand und Führung durch die Abendstunden und als keine klare Antwort kam, beschloß ich es mit "Bibelstechen", einem alten Orakel zu versuchen.
Ich legte die geschlossene Bibel vor mir auf den Tisch, bat erneut um Hilfe, schloß dann die Augen und stach mit einem, nur für diese Zwecke benutzten Messer in die geschlossenen Seiten des Buches. Die Seiten, zwischen die das Messer geraten war, schlug ich auf und legte dann, immer noch mit geschlossenen Augen, meinen Zeigefinger auf eine beliebige Stelle eines Blattes.
Der Vers unter dem Zeigefinger sollte mir die Antwort geben. Ich öffnete die Augen. Mein Zeigefinger befand sich in der Heilsbotschaft nach dem Bericht des Johannes, Kapitel 16, Vers 24 .
"Wenn ihr als meine Jünger den Vater um etwas bitten werdet, so wird er es euch gewähren. Bisher habt ihr noch nie um etwas gebeten, in dem ihr in eurem Gebet darauf hinwieset, daß ihr meine Jünger seid. Bittet doch in dieser Weise und ihr werdet das Erbetene empfangen, damit eure Freude eine vollständige wird."

Der erste Abend

Zur verabredeten Zeit fuhr Martin mit seinem Auto bei mir vor und gemeinsam ging es dann weiter zum Opladener Marktplatz, in dessen Nähe sich die Ballettschule befand.
Ich hatte von Josef den Schlüssel erhalten und öffnete das Studio. Eine sehr gute Musikanlage stand uns zu Verfügung und zehn Stühle gab es in dem Umkleideraum auch. Es stank etwas nach Schweiß, aber nachdem wir die Stühle im Kreis aufgestellt hatten, bereiteten wir den Raum für unsere magischen Arbeiten vor und mit dem Räuchern mit Weihrauch vertrieben wir auch den Schweißgeruch. Nachdem alles vorbereitet war verließen alle außer mir den Raum, daß ich mich konzentrieren und einen Kontakt mit meinem Lichtführer herstellen konnte.
Während der Bitte, meinen Körper wenn nötig für die Dauer der Meditationsarbeit zu übernehmen, fühlte ich mich plötzlich wie in Watte eingepackt, der Schweiß lief mir den Rücken herunter und meine Stimme klang mit leichtem Nachhall, wie ich das früher bei den Ätherexperimenten im Partykeller meines Freundes erlebt hatte.
Ich eröffnete den Abend mit der Begrüßung der Teilnehmer im Namen des Meisters, Jesus Christus, im Namen unserer Mitarbeiter und Betreuer auf der spirituellen Seite und wunderte mich gleichzeitig über meine flüssige Sprache, die klang, als ob ich das schon sehr oft gemacht hätte.
Vorher hatte ich geglaubt, ich bekäme kein Wort über meine Lippen. Mit einer Kundalini-Energie Technik, die ich damals, als ich noch in Köln am Friesenplatz wohnte, bei einer Bhagwan Meditation gelernt hatte, half ich meinen Leuten in Trance zu gehen.
Anschließend versuchte jeder mit seinem Lichtführer Kontakt zu bekommen und als Abschluß bat ich unsere spirituellen Begleiter um eine Projektion von Bildern und Symbolen für ihre Betreuten.
Zu meinem Erstaunen konnte ich zwischendurch bei den Anwesenden diaartige Gestalten erkennen.
Bei dem kleinem Manfred erkannte ich recht deutlich einen Inkapriester mit seinem kostbaren Gewand und Kopfschmuck.
Bei Doris zeigte sich N . . . , eine elfenhaft reizvolle weibliche Gestalt mit langem schwarzem Haar. Diese Geistwesen waren für mich aber nur sehr flüchtig zu sehen, ganz im Gegensatz zu einem jungen, blonden Mann, bei Anni, der Mutter von Doris und Großmutter von Marita.
Er trug eine Uniform eines Soldaten aus dem zweiten Weltkrieg, schaute zu mir und dann wieder herunter auf seinen Rock, wo so ein Orden in Kreuzesform befestigt war. Der Orden war offenbar eine Auszeichnung für besondere Tapferkeit und er schien stolz darauf zu sein.
Dann schaute er wieder zu mir, der Name "Hans" wurde übermittelt und anschließend zeigte er wieder auf den Orden und nickte.
Kurz danach löste das Bild sich wieder auf und ich fühlte die Nähe, die Liebe und roch den Duft meines Lichtführers.
Diesmal war es aber nicht mein Rasierwasser, denn so intensiv und wohlriechend konnte sich nur mein Begleiter bemerkbar machen. Meine Sprechorgane machten sich selbstständig und ich überließ meinen Körper ganz ihm.
Damals hörte ich lieber nicht zu, was mein Körper da von sich gab und mußte mich sehr anstrengen, um sämtliche Kontrollen zu unterlasen.
Ich war viel zu neugierig, was gesprochen wurde und hätte die Übertragung sicher verfälscht oder behindert, wenn ich mit meinem Tagesbewußtsein den Text analysiert hätte, bevor er über meines Körpers Lippen gegangen wäre.
Der Abend verging wie im Fluge und wie ich anschließend hörte, zu aller Zufriedenheit.
Anni identifizierte den jungen Mann mit dem Orden als einen Verwandten, der sehr stolz auf seine Auszeichnung gewesen sei und nach einem kurzen Erholungsurlaub, der mit der Ordensauszeichnung verbunden war, an der Front fiel.
Dabei merkte ich aber, daß sie einwenig flunkerte, denn es war kein Verwandter aus der Familie, sondern ihre Jugendliebe, wie sie mir später gestand, als ich sie darauf ansprach, weil mit dem Namen "Hans" auch die Auskunft übermittelt worden war, daß sie sich sehr geliebt haben und er ihr versprochen habe zurückzukommen.
Sie wollte auf ihn warten, "mußte" aber dann, weil er gefallen war, sehr schnell heiraten, denn sie erwartete ihr erstes Kind.
Sehr zufrieden über den ersten Abend bedankte ich mich bei meinen Geisthelfern und bat sie auch am folgenden Tage wieder um Unterstützung, denn am Samstag, dem 3. September, fand schon die zweite Arbeit mit meiner Gruppe statt.
Wir wollten die Gelegenheit nutzen, weil die Tanzschule an diesem Abend wieder frei war.
Bei dieser morgentlichen Meditation erschrak ich fast, als ich unverhofft meinen Betreuer, Franzel, erblickte. Er hielt eine Lilie in der rechten Hand und erinnerte mich: "Du solltest doch Blumen und Lichter besorgen. Die Lilie ist das Symbol der Seele, -rein und weiß soll sie vor dem Licht sich neigen."
Dann verblasste das Bild und ich wußte ohne jegliche Erklärung was ich mit den Lilien und Lichtern tun sollte. So erhielt ich den Auftrag das erste offizielle Ritual, das ausschließlich für meine Gruppe bestimmt war, auszuführen.

Seit diesem ersten Abend in Leverkusen wird dieses spezielle Ritual zu besonderen Anlässen in unseren Gruppen vollzogen. Die Ausführung dieses Rituals, das ausschließlich für unsere Gruppen bestimmt ist, führt zu einer besonders intensiven energetischen Schwingung und verbindet uns mit dem Kraftfeld unseres spirituellen Betreuers, Franziskus von Assisi.
Im Laufe der vergangenen Jahre haben wir allerdings erfahren,
daß einige selbsternannte Esoterikgruppenleiter, die davon erfahren haben, das gesamte Ritual nachäffen, was deutlich für deren spirituelle Führung und Einfallslosigkeit spricht.